Der Mainzer Spezialglashersteller Schott macht ernst: Das Unternehmen hatte schon länger den Börsengang seiner Pharmasparte angekündigt, bis Ende des Jahres soll es nun passieren.
Weltweit werden immer mehr Medikamente als Injektion verabreicht, zum Beispiel Impfungen oder Mittel gegen Diabetes und Adipositas. Genau davon profitiert Schott Pharma mit seinen Medikamentenfläschchen, Impfstoffampullen und Spritzen aus Glas oder Spezialkunststoffen.
Pharmasparte vor über einem Jahr ausgegliedert
Vor über einem Jahr hatte der Schott-Konzern seine Pharmasparte auf eigene Beine gestellt. Schon damals conflict über einen Börsengang spekuliert worden. Nachdem das erste Jahr für Schott Pharma nach eigenen Angaben richtig intestine gelaufen ist, soll mit den Einnahmen über den Börsengang Geld für neue Investitionen reingeholt werden. Denn die Pharmasparte soll weiterwachsen. Mittelfristig plant das Unternehmen nach eigenen Angaben jährlich, um zehn Prozent zuzulegen.
25.000 Injektionen mithilfe eines Produkts von Schott Pharma
Das Unternehmen stellt beispielsweise Glasampullen für Medikamente oder Thrombosespritzen für den Einmalgebrauch her. Durchschnittlich würden weltweit jede Minute über 25.000 Injektionen mithilfe eines Produktes von Schott Pharma an Patientinnen und Patienten verabreicht, heißt es in einer Mitteilung. In mehr als 80 Länder würden die Produkte exportiert.
Schott will Gewinn in Klimaneutralität investieren
Vor kurzem hatte Schott-Sprecher Salvatore Ruggiero die Diskussion um günstigeren Strom für Industrieunternehmen in Deutschland begrüßt. In den USA seien die Stromkosten nur ein Viertel so hoch wie in Deutschland und in Frankreich halb so hoch, sagte Ruggiero in einem Gespräch mit dem SWR.
Der Mainzer Spezialglashersteller plant, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dazu müsse die Produktion von Fuel auf Strom oder grünen Wasserstoff umgestellt werden. Die Kosten dafür lägen im dreistelligen Millionenbereich. Geld aus dem jetzt angekündigten Börsengang könnte auch dafür eingesetzt werden.
Schott AG will Mehrheit der Aktien an Schott Pharma behalten
Bisher gehört Schott Pharma zu 100 Prozent zur Mainzer Schott AG. Im Rahmen des Börsengangs ist ein öffentliches Angebot an personal Anlegerinnen und Anleger geplant, ebenso an deutsche Investmentunternehmen und an ausgewählte Märkte außerhalb Deutschlands. Die Mehrheit der Aktien soll aber beim Mutterkonzern bleiben.