
Viele verbinden mit dem Weltspartag Erinnerungen: Sparbüchse zur Financial institution bringen, Geld einzahlen und sie mit einem Kuscheltier, Kalender oder Geldbeutel wieder verlassen. Doch welche Rolle spielt der Weltspartag heute?
Man füttere ein Sparschwein ein Jahr fleißig mit Münzen und Scheinen, bringe es dann an einem bestimmten Tag zur Sparkasse, schlachte es dort – und erhalte im Gegenzug ein Kuscheltier, eine neue Sparbüchse oder ein Spielzeug. So erinnern sich viele an den Weltspartag, der in Deutschland jedes Jahr am vorletzten Tag des Oktobers stattfindet. Vor 99 Jahren in Mailand beim Internationalen Sparkassenkongress gegründet, sollte der Tag Menschen in den Jahren der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg zum Sparen animieren.
Doch wie sieht der Weltspartag 2023 aus? Geht man vom reinen Sparvermögen der Deutschen aus, könnte man annehmen, er funktioniere: Sparbücher, Tages- und Festgelder ergeben, alles in allem zusammengezählt, 4492 Milliarden Euro, die deutsche Banken im August verwalten oder quick 4,5 Billionen privates Spargeld. Das zeigen Bankenstatistiken der Deutschen Bundesbank, die der Hessische Rundfunk zum Weltspartag analysierte. Der Weltspartag selbst hat sich gegenüber früher ausgedehnt: Bei der Volksbank etwa sind aus einem Tag eineinhalb Wochen geworden: »Die Banken sind seit einigen Jahren dazu übergegangen, Weltsparwochen anzubieten, um auf das wichtige Thema Sparen aufmerksam zu machen und jedem den Besuch zu ermöglichen, der am Weltspartag selbst vielleicht nicht kommen könnte«, sagt Verena Waldschmidt, Bereichsleiterin Privatkunden der Volksbank Mittelhessen. Auch in der Sparkasse Gießen erstrecken sich die »Weltspartage« bis zum ersten November. Zudem gibt es bei beiden Banken spezielle Anlageangebote, die nur an diesen Tagen gelten.
Vom Weltspartag zur Weltsparwoche
In der Volksbank wie in der Sparkasse gibt es für jeden Sparer ein kleines Geschenk. Darüber hinaus setzt die Volksbank auf ein Gewinnspiel mit »hochwertigen Preisen«, zu denen zum Beispiel eine Ps, ein XXL-Plüschhase oder AirPods zählen. Es werde »sehr intestine angenommen« berichtet Waldschmidt. »Die Teilnehmerzahlen steigen von Jahr zu Jahr deutlich an.« Allerdings macht Waldschmidt eine große Differenz im Sparverhalten zwischen den unterschiedlichen Regionen aus: »Es gibt merkliche Unterschiede zwischen Stadt und Land, vor allem auf dem Land wird die Weltsparwoche richtig gelebt, der Besuch der Filiale durch Eltern und Kinder ist nach wie vor eine lieb gewonnene Custom. In den Stadtfilialen ist die Nachfrage in der Regel etwas geringer«, sagt sie.
Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass die befragten Passanten im Seltersweg zwar Erinnerungen mit dem Weltspartag verbinden, ihn aber nicht mit dem aktuellen Datum verknüpfen. »Ich verbinde nichts damit«, antwortet Lea Jordan zunächst auf die Frage nach ihren Assoziationen mit dem Weltspartag. Dann erinnert sie sich doch an Sparschweine, die sie von den Banken bekam. An die kann sich auch Angeli Herrmann intestine erinnern, die gemeinsam mit Jordan unterwegs ist. »Ich meine, ich habe mal einen Geldbeutel bekommen«, sagt Anna Huang, die Dritte des Trios. Diese Erinnerungen sind schon intestine zehn Jahre alt. »Sieben, acht Jahre« seien die drei jetzt Achtzehnjährigen damals gewesen. Wie der Weltspartag heute aussieht, wissen sie nicht.
»Mit dem Weltspartag verbinde ich Genügsamkeit, nur das Nötigste zu kaufen«, sagt Metin Öztürk. Einmal sei er mit seinen Kindern beim Weltspartag in der Financial institution gewesen. Dort hätten sie eine Sparbüchse erhalten. Damals seien seine Kinder zwischen drei und sechs Jahre gewesen, jetzt seien sie über 30. Er selbst habe kein Interesse am Weltspartag mehr: »Das Leben hat sich geändert, die letzten zwei bis drei Jahre waren schwierig«, sagt der 56-Jährige in Hinblick auf die Inflation.
»Ich verbinde gar nichts mehr mit dem Weltspartag«, sagt Axel Neissner. »Als Type warfare es aufregend«, erzählt der 69-Jährige. »Wir hatten etwas angespart, es zur Sparkasse gebracht und dann ein Spielzeug bekommen.« Was genau damals verteilt wurde, weiß er aber nicht mehr, auch nicht, wie der Weltspartag nun aussieht. »Seit Jahrzehnten nicht mehr.«