Riesa: Selbstgemachter Honig aus dem Automaten
Von
Sarie Teichfischer
5 Min.
Riesa. Von weitem könnte man ihn für einen außergewöhnlichen Briefkasten halten: den Honig-Automaten in der Wilhelm-Florin-Straße 70. An einem Gartenzaun befestigt und leicht versteckt zwischen Büschen wartet er seit Mai auf Kundschaft. “Etwa 80 Gläser haben wir seitdem darüber schon verkauft”, erzählt Interest-Imker Roland Gowin. “Das ist etwa eins professional Tag und damit mehr als vorher beim Verkauf an der Haustür.”
Zusammen mit seiner Frau Randi produziert Roland Gowin bereits im fünften Jahr Honig. Im eigenen Haus mit Bienen aus dem eigenen Garten, der direkt hinter der Honigtankstelle beginnt. “Wir arbeiten mit sechs Bienenvölkern”, erzählt Roland Gowin. Davon stünde aufgrund von Bauarbeiten momentan allerdings nur eins im Garten.
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“Das ist eine volle Fehlinvestition”
Das Paar verkaufte schon länger den eigenen Honig an der Haustür. “Aber die Leute trauen sich oft nicht rein”, erzählt Roland Gowin. “Sie haben Sorge, dass es entweder zu früh oder zu spät zum Klingeln ist.” Außerdem sei ja auch nicht immer jemand zu Hause. So sei die Idee mit dem Automaten gekommen – dort könne man sogar nachts Gläser ziehen. “Es gibt handelsübliche Geräte für Honigverkauf, die sind so groß wie Cola-Automaten und kosten gebraucht ab 7.000 Euro”, berichtet Roland Gowin. Das warfare für ihn keine Choice. Additionally überlegte er, selbst einen zu bauen. “Ich habe dann bei Youtube ein Video mit Bauanleitung gesehen”, erzählt er weiter. “Da warfare klar: Der wird’s!” Und so baute er über den vergangenen Winter seine eigene Honigtankstelle.
“Die Teile sind im Grunde alle aus dem Baumarkt”, erklärt der 54-Jährige. Nur der Münzzähler käme aus China. Er habe alles selbst gemacht, inklusive des Designs. Nur das Gestell habe ihm sein Freund, der Schrottkünstler Lutz Peschelt, gebaut. “Und bei der Steuerung, mit der man den Münzzähler betreibt, bin ich gescheitert, da habe ich einen lieben Arbeitskollegen um Hilfe gebeten”, berichtet Roland Gowin und lacht. Der Automat ist mit allen Raffinessen ausgestattet: Show mit Preisangabe – kleine Gläser vier, große 5,50 Euro. Solarzellen auf dem Dach. Beleuchtung. Eingebaut ist auch eine Kühlung, um zu vermeiden, dass ab 40 Grad Temperatur die Enzyme im Honig zerstört werden. Unter dem Münzeinwurf außerdem die Telefonnummer der Gowins für Notfälle. Unterhalb des Automaten ist ein Korb für die Rückgabe der leeren Gläser angebracht.
“Ich hätte sehr gern auch ein Kartenlese-Gerät eingebaut, aber das lohnt sich nicht”, berichtet Roland Gowin. Dafür seien die laufenden Kosten einfach zu hoch. “Wir wollen ja auch nicht das große Geld verdienen, sondern nur unserem Interest frönen, und das soll sich tragen.” Die Materialkosten für den Automaten hätten sich auf etwa 700 Euro belaufen, was Ehefrau Randi anfangs skeptisch sein ließ: “Ich habe nicht daran geglaubt, dass der Automat was bringt”, sagt sie. “Ich dachte: Das ist eine volle Fehlinvestition.” Jetzt lacht sie darüber und freut sich, dass das Gerät so intestine genutzt wird: “Wir wohnen ja nun am Ende der Straße – ich hätte nicht gedacht, dass sich viele Leute hierher verirren.” Wahrscheinlich seien viele Spaziergänger aus Weida darunter. “Das ist der Nachteil: Wir sehen die Leute, die unseren Honig kaufen, jetzt nicht mehr”, sagt ihr Mann Roland dazu.
Ein schönes Interest
Manchmal allerdings doch; so wie letztens, als es einen Störfall gab, wie Randi Gowin berichtet: “Eine Kundin wollte Honig ziehen, bekam aber das Fach nicht richtig auf. Sie dachte additionally, das Geld sei weg und rief uns an.” Das Paar sei zu diesem Zeitpunkt gerade im Urlaub gewesen und habe daraufhin gedacht, dass eine Störung vorliegt. “Meine Mutter hat in dieser Zeit bei uns zu Hause die Put up geholt und berichtete zwei Tage später von einem Briefumschlag mit Geldmünzen”, berichtet die 52-Jährige weiter. Offenbar hatte ein anderer Kunde bemerkt, dass ein Fach halb offen warfare, den Honig entnommen und das Geld per Umschlag in den Briefkasten gesteckt. “Ich bin dann zu beiden hingegangen und habe den Sachverhalt erklärt”, fährt Randi Gowin fort. “Da stellte sich heraus, dass beide Personen in der gleichen Straße wohnen!”
Die Gowins sind additionally zufrieden mit ihrer Honigtankstelle Marke Eigenbau: “Aus heutiger Sicht würde ich sie allerdings etwas größer bauen”, sagt Roland Gowin. Grund: Der Automat sei recht schmal bei großer Tiefe. “Wenn man da von hinten reingeht, um die Knöpfe festzudrehen, bricht man sich die Finger.” Ein Neubau stünde allerdings nicht an. Und auch in Produktion will er nicht gehen: “Das wären mit Arbeitszeit mindestens 1.000 Euro professional Stück – wer will das bezahlen?” sagt der gelernte Schlossermeister und Betriebswirt. Das Paar hat ja auch genug zu tun mit dem nebenberuflichen Imkern.
“Es macht wirklich Spaß und ist ein schönes Interest”, so Randi Gowin. “Ich kam drauf, als es hieß: Rettet die Bienen”, erinnert sie sich an die Anfänge. “Wobei das ja die Wildbienen sind, die gefährdet sind”, fährt sie fort und lacht. Ihr Mann Roland nahm die Idee sofort auf und schenkte seiner Frau zu Weihnachten die erste Bienenbeute. Und ist seitdem selbst zum Fachmann geworden: “Er hat das Hintergrundwissen und ich mache einfach nur mit”, sagt seine Frau und lacht. Höchst erfolgreich: In diesem Sommer stehen die Sorten Raps, Robinie und Sommerblüte zur Auswahl.