“Riesiges Potenzial” sieht der Ortenaukreis in der Tiefengeothermie. Mit ihr sei Klimaneutralitt bis 2040 am effektivsten zu schaffen. In der sdlichen Ortenau werden bereits Standorte gesucht. .
Die Windkraft auf den Schwarzwaldhhen hat in der Ortenau Potential, ein noch greres haben die Photovoltaikanlagen, wenn sie auf allen geeigneten Dchern installiert sind. “Riesig” indes sei das Potential der Tiefengeothermie im Oberrheingraben, sagt Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter im Ortenaukreis und fr den Ausbau der erneuerbaren Energie dort zustndig. “Die Tiefengeothermie ist grundlastfhig”, so Stoermer. Additionally unabhngig davon, ob Wind blst und Sonne scheint, kann sie den riesigen Strom- und Wrmehunger der Ortenau stillen. Das Ziel der Landesregierung, bis 2040 klimaneutral zu sein, sei mit dieser Technologie am effektivsten zu erreichen. Das wollen sowohl die Landesregierung als auch die Ampel in Berlin, die auf die Geothermie setzen. Ein Vorschlag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der jetzt im Offenburger Landratsamt vorgestellt wurde, zeigt darber hinaus einen Weg auf, wie auch jener Bevlkerungsteil, der der Tiefengeothermie bisher skeptisch gegenber eingestellt ist, berzeugt werden knnte.
Das Misstrauen ist gro. Niemand spricht ber problemlos funktionierende Tiefengeothermieprojekte etwa in Mnchen oder in Riehen bei Basel, jeder kennt die gescheiterten in Staufen oder Vendenheim bei Straburg mit teils groen Schden auch an Privathusern. Die technischen Fehler, die dort gemacht wurden, seien bei den Projekten der Badenova-Tochter Wrmeplus gar nicht mglich, sagte Wrmeplus-Geschftsfhrer Klaus Preiser beim Pressetermin am Dienstag.
Sein Unternehmen werde nicht wie in Staufen eine Gipskeuperschicht touchieren oder wie in Vendenheim ins Grundgebirge bohren. Im Raum Lahr – wie berichtet sind neben Lahr die Kommunen Ettenheim, Friesenheim, Kappel-Grafenhausen, Kippenheim, Mahlberg, Meienheim, Ringsheim, Rust, Schwanau und Rhinau (Frankreich) mit im Suchlauf – wolle man in die Thermalwasser fhrenden Sandstein- und Muschelkalkschichten oberhalb des Grundgebirges bohren.
Um aber der Bevlkerung ngste zu nehmen, schlgt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen weitergehenderen Schutz des Privateigentums vor als das in bisherigen Beschlssen der Bundesregierung vorgesehen ist. Yannick Bury, CDU-Bundestagsabgeordneter fr den Wahlkreis Emmendingen-Lahr, und Andreas Jung, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundstagfraktion, stellten im Landratsamt den Entwurf vor, dessen Herzstck eine Vollregulierung im Schadensfall ist. ber eine Schadenkasse, in der die Geothermieunternehmen Mitglied sein mssten, wrden Schden an Gebuden auch dann geregelt, sollte das verursachende Unternehmen bancrupt sein. Die Beweislast wrde umgekehrt: Nicht die geschdigten Brger mssten knftig nachweisen, dass Schden an Gebuden durch die Tiefengeothermie verursacht seien, sondern die Unternehmen.
Doch wie sieht es im Raum Offenburg mit Tiefengeothermieprojekten aus? Das E-Werk Mittelbaden und die Wrmeversorgung Offenburg planen zurzeit keine eigenen Tiefengeothermie-Projekte im Aufsuchungsbereich der Badenova-Wrmeplus, heit es dort auf Anfrage. Man habe jedoch die Absicht gegenber Wrmeplus bekundet, Wrme aus der Tiefengeothermie im Fernwrmenetz der Wrmeversorgung Offenburg zu transportieren, damit ein ganzheitliches Konzept fr die Area entsteht.