Es gibt unendlich viele Risiken, und natürlich ist es beruhigend, sich dagegen zu versichern. Allerdings kann das ganz schön ins Geld gehen. Deshalb ist es wichtig, eine sinnvolle Auswahl zu treffen. Die unterscheidet sich sehr danach, in welcher Lebenslage man sich befindet. Wir haben uns das für Sie bei folgenden Versicherungen genauer angeschaut:
- Haftpflichtversicherung: Die Haftpflichtversicherung gilt als eine existenziell notwendige Versicherung, mit der selbst zu verantwortende Personen-, Sach- und Vermögensschäden beglichen werden. Empfohlen ist hier bei der privaten Haftpflichtversicherung eine Mindestdeckungssumme von 10 Millionen Euro, am Markt sind aber auch Absicherungen von 50 Millionen Euro ohne wirklichen Aufpreis möglich. Die Police gibt es für unterschiedliche Bereiche.
- Hausratversicherung: Das Inventar der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses wird mit der Hausratversicherung abgesichert. Wichtig ist, dass sie auch bei grober Fahrlässigkeit bezahlt und nach Möglichkeit auch Lodge- und Einlagerungskosten übernimmt.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Wer nicht mehr arbeiten kann, der steht finanziell ziemlich schlecht dar. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlt dann eine Rente. Sehr kompliziert sind hier die Gesundheitsfragen, die ein Laie eigentlich gar nicht alleine beantworten kann. Eine wichtige Klausel ist der Verzicht auf die abstrakte Verweisung, damit im Leistungsfall nicht darauf verwiesen werden kann, dass der Versicherte noch in irgendeinem x-beliebigen anderen Job tätig werden kann.
- Risikolebensversicherung: Ein Todesfall kann die Hinterbliebenen vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Die Risikolebensversicherung sichert das ab. Die Höhe richtet sich nach der Höhe eines Immobilienkredits oder hilft, bei gleichbleibendem Lebensstandard ein paar Jahre über die Runden zu kommen.
- Unfallversicherung: Wenn im privaten Umfeld ein Unfall geschieht, zahlt die Unfallversicherung eine Einmalzahlung oder/und eine Rente. Sie gilt als nicht unbedingt notwendig und sollte auf keinen Fall eine Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzen. Wer sie abschließt, sollte auf eine möglichst hohe Development achten, was eine Steigerung der von der Versicherung zu zahlenden Summe bei schweren Unfällen bedeutet. So ist sie im Extremfall besonders wirksam.
- Krankenversicherung: Die meisten Menschen in Deutschland sind gesetzlich krankenversichert. Damit wird eine generelle Gesundheitsversorgung sichergestellt. Dies ist eine Pflichtversicherung, auf die ohnehin nicht verzichtet werden kann und sollte.
- Zahnzusatz-/Krankenzusatz- und Pflegezusatzversicherung: Wem die gesetzliche Absicherung nicht reicht, kann unter einer Vielzahl an Zusatzversicherungstarifen auswählen. Zahnzusatz-/Krankenzusatz- und Pflegezusatzversicherung sind nicht unbedingt notwendig, sondern eher nice-to-have für Menschen, die etwas mehr Geld im Portemonnaie übrig haben.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Die Auslandsreisekrankenversicherung ist auch als Jahresvertrag recht billig und wird von Verbraucherschützern sowohl für gesetzlich als auch privat Versicherte empfohlen. Hintergrund sind die Krankenrücktransportkosten, auf denen die gesetzlich Versicherten auch dann sitzenbleiben, wenn sie sich in Ländern aufhalten, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht. Zudem sind die Leistungen auch einfach besser. Außerhalb dieser Länder wäre es extrem fahrlässig, auf diese Versicherung zu verzichten. Verbraucherschützer raten auch privat Krankenversicherten zu dieser Zusatzpolice, weil auch hier oft der Rücktransport nicht mitversichert ist.
Versicherungen, die nur related werden, wenn man eine bestimmte Sache auch hat – etwa ein Auto oder ein Haustier – haben wir nicht berücksichtigt.
Tipp: Kombipolicen, die mehrere Risiken abdecken, sind häufig teuer und gleichzeitig nicht optimum im Schutz. Manchmal kommt es auch zu Doppelabsicherungen, weil es Überschneidungen mit anderen Produkten gibt. Deshalb ist es immer besser, jedes Risiko separat zu versichern. Das gilt auch fürs Sparen: Es ist nicht intestine, dies mit dem Versichern zu kombinieren, etwa über eine Kapitallebensversicherung.
Weil Versicherungen insgesamt auch viel Geld kosten, ist oft die Beschränkung auf die Versicherung von existenzvernichtenden Risiken sinnvoll. Wer mehr Geld übrig hat oder ein höheres Schutzbedürfnis, kann darüber hinaus versichern.
Studierende/Azubis: Oftmals bei den Eltern mitversichert
Studierende und Auszubildende nehmen in Bezug auf die verschiedenen Versicherungspolicen eine Sonderrolle ein, denn sie sind hier in vielen Fällen über die Verträge ihrer Eltern bereits mitversichert – sofern diese sinnvolle Absicherungen vorgenommen haben.
- Haftpflichtversicherung: Bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung sind Kinder in der Regel über die personal Haftpflichtversicherung der Eltern mitversichert. Eine eigene Police macht keinen Sinn.
- Hausratversicherung: Studenten und Azubis, die in einer Zweitwohnung wohnen, sind häufig mit einem bestimmten Betrag – zum Beispiel bis zu 10.000 Euro – bei den Eltern mitversichert. Für eine normale, kleine Wohnung reicht dies in den meisten Fällen aus.
- Krankenversicherung: Ein Sonderfall ist die gesetzliche Krankenversicherung. Bis zum Abschluss des 25. Lebensjahres können Studierende sich hier unter bestimmten Bedingungen bei den Eltern mitversichern lassen. Allerdings sind dabei Grenzen gesetzt, wenn während des Studiums auch gearbeitet wird. Dann darf ein bestimmter Betrag im Monat – im Jahr 2023 waren das 485 Euro – durchschnittlich nicht überschritten werden. Die studentische Versicherungspflicht regelt zudem die Versicherung zu recht geringen Beträgen. Bei Azubis sieht das anders aus: Hier wird eine Ausbildungsvergütung ausgezahlt, mit der dann auch die Krankenversicherung fällig und abgeführt wird.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Ein Abschluss ist günstig und sehr sinnvoll. Einige Familienversicherungstarife inkludieren auch die Kinder bis zu einem bestimmten Alter.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Kinder in einer Berufsausbildung können sich in aller Regel nur gegen Erwerbsunfähigkeit versichern. Das macht dennoch Sinn, denn je jünger der Vertrag abgeschlossen werden kann, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von Gesundheitsproblemen, die den Vertrag teuer machen oder dort zu Ausschlüssen führt. Und natürlich sollte die Erwerbsunfähigkeit dann ohne erneute Gesundheitsprüfung zu einer echten Berufsunfähigkeitsversicherung werden können und die Möglichkeit bestehen, die Rente aufzustocken.
- Risikolebensversicherung: Ein Abschluss macht in der Berufsausbildung meistens keinen Sinn, weil keine Immobilie erworben wird und keine Angehörigen abgesichert werden müssen.
- Weitere Versicherungen: Ob Unfallversicherung oder die verschiedenen Krankenzusatzversicherungen – sie sollten in der Berufsausbildung noch nicht abgeschlossen werden. Zwar locken hier häufig geringere Prämien, aber sie gelten nicht als existenziell notwendige Versicherungen. Anstelle einer Unfallversicherung sollte lieber versucht werden, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Im Zweifel: Bei der Versicherung nachfragen
Es gibt Sonderfälle – etwa ein längerer Auslandsaufenthalt – oder ohnehin auch immer wieder Unterschiede in den Particulars, wie intestine Studenten und Azubis über ihre Eltern abgesichert sind. Deshalb ist es sinnvoll, hier genau die Versicherungsbedingungen zu analysieren und im Zweifel die Versicherungsgesellschaft zu kontaktieren und sich bestimmte Absicherungen bestätigen zu lassen.
Berufstätige Singles: Alleine, aber nicht ohne Risiken
Sobald die erste Berufstätigkeit begonnen wird, sind Versicherungen ein wichtiges Thema. Nicht jede Police, für die der Versicherungsvertreter schwärmt, ist dabei wirklich notwendig.
- Haftpflichtversicherung: Sobald die Berufsausbildung abgeschlossen ist, muss die private Haftpflichtversicherung selbst abgeschlossen werden. Dabei reicht eine »normale« Police, in der eine möglichst hohe Deckungssumme vereinbart ist. Die personal Haftpflichtversicherung ist recht günstig und wird von Verbraucherschützern unisono als existenziell notwendig eingeschätzt.
- Hausratversicherung: Das Inventar in der eigenen Wohnung wächst potenziell im Wert. Auch ein entscheidender Punkt: Gute Policen – längst nicht alle – zahlen auch bei grober Fahrlässigkeit und übernehmen Lodge- und Einlagerungskosten, sollte die Wohnung zum Beispiel aufgrund eines Feuers nicht mehr bewohnbar sein.
- Krankenversicherung: Die Krankenversicherung gehört zu den existenziell notwendigen Absicherung eines jeden Menschen. Sofern bestimmte Gehaltsstufen nicht übersprungen werden und die Tätigkeit nicht-selbstständig ist, gilt die gesetzliche Pflichtabsicherung in der Krankenkasse. Auch so sollte man sich genau informieren, ob eine personal Krankenversicherung wirklich sinnvoll ist, denn sie hat neben einigen unbestreitbaren Vorteilen auch Nachteile.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Die Auslandsreisekrankenversicherung ist für wenige Euro im Jahresvertrag erhältlich und sollte auf jeden Fall abgeschlossen werden.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Für junge Berufseinsteiger ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, sich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bemühen, denn noch gibt es vermutlich nicht allzu viele Hindernisse aufgrund des eigenen Gesundheitszustandes. Ältere Singles haben hierzu in der Regel nicht mehr die Likelihood.
- Risikolebensversicherung: Wenn keine anderen Personen abgesichert werden müssen und kein Immobilienkredit besteht, macht eine Risikolebensversicherung keinen Sinn.
- Weitere Versicherungen: Unfallversicherung oder die verschiedenen Krankenzusatzversicherungen sind nice-to-have. Manchmal sichert die Unfallversicherung wenigstens einen kleinen Teil der Lebensrisiken ab, die die eigene Berufstätigkeit verhindern, wenn der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht möglich struggle.
Es gibt unendlich viele unterschiedliche Versicherungs- und Vorsorgeprodukte am Markt. Nicht alle sind sinnvoll. Die Verbraucherzentralen bieten in Deutschland eine unabhängige Versicherungsberatung an, bei der gecheckt werden kann, ob zum Beispiel das Angebot eines Versicherungsvertreters wirklich notwendig ist.
Familien: Die Verantwortung für die Kinder
Familien mit Kindern tragen eine hohe Verantwortung. Entsprechend ist die Familiengründung auch ein guter Anlass, die Versicherungen noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen.
- Haftpflichtversicherung: Die Haftpflichtversicherung ist und bleibt die elementar wichtige Absicherung, die zudem auch noch recht günstig ist. Sofern auch Eigentum selbst bewohnt wird, sollte darauf geachtet werden, dass auch hierfür eine vernünftige Absicherung besteht. Und: Gute Produkte zahlen auch für den Schaden, den eigene Kinder anrichten. Zwar haften dafür die Eltern eben in der Regel nicht, aber die freundliche Nachbarschaft kann schon arg gefährdet werden, wenn man das auch gegenüber dem Besitzer des angekratzten Autos vertritt. Ebenfalls bieten gute Produkte auch eine Übernahme von Schäden gegenüber der eigenen Individual, sofern der Verursacher dagegen nicht ausreichend versichert.
- Hausratversicherung: Bei der Hausratversicherung bleibt die Regel, dass das Inventar sicherlich immer teurer wird und deshalb ein Verlust zum Beispiel durch Einbruch oder Feuer schon finanziell wehtun kann. Es sollte auch auf eine gute Kostenübernahme von Lodge- und Lagerungskosten bei einer nicht bewohnbaren Wohnung geachtet werden.
- Krankenversicherung: Familien profitieren in der gesetzlichen Krankenkasse automatisch von der sogenannten Familienversicherung. Die Kinder und auch die gering oder gar nicht verdienenden Ehepartner sind somit mit abgesichert. Wer etwas mehr haben will, kann nun über die diversen Krankenzusatzversicherungen nachdenken. (Zum Beispiel eine Krankenhauszusatzversicherung). Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu teuer sind und auch wirklich eine finanzielle Hilfe bieten. So macht es zum Beispiel wenig Sinn, für Kinder eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, wenn ohnehin nur der gesetzliche Customary geplant ist, weil hier viele Kosten noch übernommen werden. Zudem: Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass hier eine Behandlung nicht bereits »angedacht« ist, weil dann die Versicherung nicht zahlt.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Die Auslandsreisekrankenversicherung gibt es auch als Familienversicherung und sollte als Jahresvertrag abgeschlossen werden. Sie sichert die Familie auch schon ab, wenn es nur mal kurz ins Nachbarland, zum Einkaufen oder zum Sightseeing geht.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Die Berufsunfähigkeitsversicherung macht für kleine Kinder noch keinen Sinn; je älter die Eltern werden, desto schwieriger wird hier die Absicherung für sie.
- Risikolebensversicherung: Eine Risikolebensversicherung sollte den Ausfall der Hauptverdienerin oder des Hauptverdieners finanziell adäquat absichern. In der Regel wird hier das 3- bis 5-fache des Bruttolohnes als Absicherung empfohlen. Auch bei Immobilienkrediten ist eine Risikolebensversicherung obligatorisch – und oft günstiger als die von den Banken häufig angebotene Restschuldversicherung.
- Unfallversicherung: Kleine Kinder leben unfallträchtig. Deshalb kann es Sinn machen, sofern der eigene Geldbeutel es zulässt, für sie über eine Familienversicherung eine hohe Summe zu versichern, am besten mit einer möglichst hohen Development.
Neuere Tarife sind oft besser
Es ist lästig, aber sinnvoll: Ab und zu macht eine Kontrolle der eigenen Versicherungspolicen Sinn. Vielleicht sind sie gar nicht mehr notwendig, vielleicht auch einfach zu teuer oder bieten nicht mehr die üblichen Konditionen. Denn die Versicherungsprodukte entwickeln sich oft weiter und bieten heute manchmal deutlich bessere Konditionen zum gleichen Preis als zum Beispiel vor 20 Jahren.
Senioren: Den Ruhestand versichern
Wenn der Ruhestand beginnt, wird der Abschluss mancher Versicherung schwieriger, und einige fallen auch komplett weg.
- Haftpflichtversicherung: Die Haftpflichtversicherung ist weiterhin elementar wichtig und kann auch von Senioren intestine abgeschlossen werden. Wichtig ist hier, gelegentlich die Konditionen zu kontrollieren, denn die Erfahrung zeigt, dass diese sich im Verlauf der Jahre verbessern.
- Hausratversicherung: Auch der eigene Hausrat sollte weiterhin versichert bleiben. Gute Verträge bieten zudem die Absicherung auch bei grober Fahrlässigkeit an, etwa, wenn ein Hausbrand entsteht, weil man vergessen hat, die Kerze auszublasen. Auch deshalb macht es Sinn, sehr alte Verträge zu kontrollieren.
- Krankenversicherung: Die Krankenversicherung ist natürlich weiterhin obligatorisch. Der Neuabschluss von Zusatzversicherungen etwa für die Pflege oder die dritten Zähne ist nun potenziell sehr teuer und womöglich nur eingeschränkt möglich.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Auch die Auslandsreisekrankenversicherung bleibt bei etwas reisefreudigeren Senioren wichtig. Nicht alle Versicherungsgesellschaften bieten sie unbegrenzt an. Hier ist eine Kontrolle wichtig.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist nun sinnlos. Wie der Identify schon sagt, zahlt sie für eine Berufsunfähigkeit. Ein Beruf wird aber im Ruhestand im eigentlichen Sinne nicht mehr ausgeübt.
- Risikolebensversicherung: Die eigenen Kinder sind selbstständig; der Ruhestand auch der Ehepartner ist gesichert. In der Regel macht eine Fortführung der Risikolebensversicherung deshalb keinen Sinn. Manchmal muss damit aber noch ein Immobilienkredit abgesichert werden.
- Unfallversicherung: Spezielle Unfallversicherungen sind auch für Senioren erhältlich. Sie helfen dann zum Beispiel auch bei der Organisation von Unterstützung. Es gilt aber auch: Besteht ohnehin schon eine Unfallversicherung, dann sollte sie so lange wie möglich fortgeführt werden.
An manchen Verträgen besser festhalten
Insgesamt macht es Sinn, Versicherung, die weniger stark an das eigene Alter gekoppelt sind, ab und an in ihren Bedingungen und Preisen zu prüfen. Hingegen ist es etwa bei Krankenzusatzversicherungen oder Unfallversicherungen sinnvoller, hier an den »alten« Verträgen so lange wie möglich festzuhalten.